Категории
Самые читаемые
PochitayKnigi » Разная литература » Музыка, музыканты » Сто. Лирика - Тилль Линдеманн

Сто. Лирика - Тилль Линдеманн

Читать онлайн Сто. Лирика - Тилль Линдеманн

Шрифт:

-
+

Интервал:

-
+

Закладка:

Сделать
1 ... 3 4 5 6 7 8 9 10 11 ... 22
Перейти на страницу:
class="poem">

          Снаружи чудная погода

Мне близок дождь, ветра любимы

  Под солнцем люди превосходны

           Просто непереносимы

Ich hatte hunger

               Also ging ich in die Remise und holte den Bogen

      Der Rehbock stand breit hinter den Hortensien und äugte

                                 misstrauisch zu uns herüber

Auf dem Nachbargrundstück war ein Kindergeburtstag im Gange

     und wir fürchteten dass der Gehörnte durch das Gekreische

                                           abspringen würde

                                                    Warten

 Wir verhielten uns ruhig, die Kinder auch und so ging er wieder

                                               in die Äsung

      Das Tier verhoffte am Ende des Gartens und so musste ich

                pirschen um einen sicheren Schuss anzutragen

  Ich hatte eine geschärfte Jagdspitze aufgezogen und kroch über

                                                  den Rasen

       Dabei gingen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf

      Ich brauche dringend Speck damit das Fleisch später nicht

                                       trocken wird im Ofen

      Sahne für die Sosse müsste noch im Kühlschrank sein und

                              Preisselbeeren… Ja die sind aus

                     Aber ich könnte bei den Nachbarn borgen

                    Wildfleisch ohne Preisselbeeren… Niemals

         Ich spannte den Bogen, zog die Schnur zur Nasenspitze

                                             Ging ins Visier

Im Moment als ich fliegen liess stimmten die Gören nebenan ein

                   „Happy Birthday“ an und der Bock stieg auf

          Der Pfeil krachte in die Nieren und blieb dort stecken

    Mit einem Schrei und krummen Rücken hetzte das Böcklein

       über die Beete, fegte über den Zaun und flüchtete auf das

                                           Gelände dahinter

                              Mitten in den Kindergeburtstag

In unsrerem Wohnviertel ist die Rehpopulation in den letzten

                                Jahren enorm angestiegen

        Die Tiere dringen in Gärten, auf die Wiesen, sogar in

     Gewächshäuser und in die Parks wo sie unbehelligt alles

                          anfressen was duft und Farbe hat

                            Sie dürfen nicht gejagt werden

                            Und so werden es immer mehr

                                                   Geschrei

       Geschirr ging zu Boden, Geheule konnte man hören und

Frauenstimmen die die Namen ihrer Kinder riefen und „Fass das

                                                  nicht an“

 Ich rannte zum Kühlhaus nahm das Filetmesser und gefolgt von

 zwei Kameraden die auch Hunger hatten sprangen wir über den

              Zaun wobei sich einer der Burschen die Hose riss

                     Vor dem Nachbarhaus ein makaberes Bild

Der Bock stand gesenkten Hauptes vor dem swimming pool und

                         blutete wobei er Schreie von sich gab

                                 Gleich einem Neugeborenen

  Einige Kinder standen nun weinend davor und starrten ihn an

Andere wiederum liefen durch den Garten und greinten laut und

          man konnte immer wieder „Mama“ hören und „Nein“

                                                    Und so

        Die Mütter standen starr unter dem Partyzelt und riefen

      ihren Nachwuchs bei Namen, in dem Durcheinander nicht

                                              auszumachen

 Ich stellte mich auf einen Stuhl mit dem Entbeiner in der Hand

 und rief in das Durcheinander, keiner solle sich Sorgen machen,

 das sei ein normaler Jagdvorgang, dass ich alles unter Kontrolle

                         hätte und das Tier ist bald erlöst sei

    Mehr Gejammer, mehr Geschrei, ich schlich mich mit dem

      Stahl an die blutende Kreatur um der Sache ein Ende zu

                                                  machen

  Gefolgt von dem Kollegen mit der gerissenen Hose durch die

               man jetzt die graue Unterwäsche sehen konnte

     Ich sprang dem Tier an die Läufe um es zu Fall zu bringen

   doch der Bock in Todesangst und finaler Kraft ging aus dem

    Stand und sprang mit einem gewaltigen Satz zwischen die

                      Wasserbälle und aufblasbaren Schwäne

                                        Mitten in den Pool

  Mit Gurgeln und Röcheln versuchte er sich an der Oberfläche

                                                zu halten,

                  Stiess laute aus die an Seelöwen erinnerten

      Ging aber letztendlich unter wobei er sehr langsam seine

                        Schwimmbewegungen weitermachte

  Die Kinder sahen sich an, die Mütter schrieen ich solle etwas

                 tun und fuchtelten mit Kuchengabeln umher

                                       Ich sprang zum Tier

                                   Gefolgt vom Kameraden

Wir zogen das Essen aus dem Wasser und es war sehr schwach

und so konnte ich mit der kalten Waffe ins Leben gehen und es

                                       war schnell zu Ende

      Das Zucken vorbei, Geschrei verstummte etwas und der

                            Hysterie folgte subtile Schaulust

      Die Kinder starrten entsetzt auf die Beute, verheult aber

   interressiert was wir da auf dem Rücken nach Hause trugen

                            Der Hausherr trat nun vor mich

Er hatte eine bunte Schürze um, darauf stand „heute kocht der

               Chef“ oder so und eine Grillzange in der Hand

  Mit der drohte er mir Gewalt und die Polizei würde kommen

Ich drohte zurück, hätte einen Bogen und so, würde ihm damit

 kommen und den Kindern und die Polizei könnte gar nichts…

                      Wenig später haben wir dann gegessen

                               Es hatte keine Preisselbeeren

                 Wollte die Nachbarn nun doch nicht fragen

    Es war ruhig nebenan und wir hatten keinen Hunger mehr

Я был голоден

                           Итак, я пошёл в сарай и взял лук

 Косуля в полный рост стояла за гортензиями и недоверчиво

                                  смотрела в нашу сторону

На соседском участке в разгаре было празднование детского

    дня рождения, и мы боялись, что парнокопытное может

                             сбежать из-за громких криков

                                                    Ждали

     Мы вели себя очень тихо, как и дети, и тогда животное

                              вернулось к своему пастбищу

         Зверь остановился только в конце сада, так что мне

     пришлось приблизиться, чтобы сделать точный выстрел

         Я накрутил острый наконечник и пополз по газону

              Самые разные мысли приходили мне в голову

Мне нужно немного свинины, чтобы мясо позже не высохло

                                                    в печи

      Сливки для соуса должны быть ещё в холодильнике, и

                                                   клюква

                                   …Да, она уже кончилась

                             Но можно попросить у соседей

                            Оленина без клюквы… Никогда

                 Я поднял лук, натянул тетиву прямо к носу

                                               Прицелился

В

1 ... 3 4 5 6 7 8 9 10 11 ... 22
Перейти на страницу:
Тут вы можете бесплатно читать книгу Сто. Лирика - Тилль Линдеманн.
Комментарии